Dies ist mein Versuch, das Unbeschreibliche einzufangen – im Hoch, in der Ebene wie im Tief. Manchmal reicht ein Wort, um sich wieder zu erkennen, manchmal ein Satz, um sich verstanden zu fühlen. Gegen die Einsamkeit in der Ohnmacht und für das Feiern der Zuversicht.
Es sind Erzählungen in kleinen Boxen aus Licht und Dunkelheit. Als Mutter einer Tochter im Schulalter strahlt aktuell viel Licht in meine dunkle Seele, die von Depressionen erdrückt wird. Mein Grund für den Schwermut: Ich bin gleichzeitig eine trauernde Mutter, die ihren Sohn im 6. Schwangerschaftsmonat still geboren hat.
Der große Bruder im Himmel, den meine Tochter immer nennt auf die Frage, ob sie Geschwister hätte. Ein verstorbener Bruder, der sie hier im Jetzt von oben sieht und auf sie aufpasst. So wie meine verstorbene Großmutter Louise auf mich aufpasst, die selbst ihren Sohn viel zu früh als 23-jährigen jungen Mann verlor. Mein Onkel, den ich nicht kennenlernen konnte, so wie auch meine Tochter ihren Bruder nicht kennenlernen durfte.