Föderalismus hat sein Gutes. Doch während sich Deutschland von Gipfel zu Gipfel hangelt, um sich dann doch nur vielleicht an die Absätze allgemeingültiger Regeln zu haltet, nähert sich das Schauspiel selbst einem Gipfel. Letzte Woche war ich froh, das mein Vater einen Impftermin bekommen hatte. In einem anderen Bundesland in der Prioritätsgruppe 2. Der war gestern- eigentlich. Seit 7 Tagen klicke ich in Hamburg mehrmals täglich auf den Aktualisierungsbutton. Impfberechtigt bin ich, ebenfalls in der Gruppe 2. Doch nichts tut sich. Seit dem Einfrieren von AstraZeneca erst recht nicht.
Letzte Woche noch war ich bei der Impfthematik optimistisch gewesen, heute ernüchtert.
Neidisch schaue ich auf die Länder mit hoher Impfquote. Und da ist noch eine Seite, die ich mehrmals am Tag auf Neuigkeiten prüfe. Wird der Urlaub im Mai vom Veranstalter abgesagt oder nicht? Bisher reicht der Stornozeitraum bis Mitte April. Für mich ist diese Abhängigkeit von anderen bei solch essenziellen Themen neu. Ich bin es gewohnt, Entscheidungen selbständig zu treffen. Fahre ich in das verlängerte Wochenende? Kaufe ich mir ein Flugticket? Investiere ich in Aktien oder Anleihen?
Ich werde weiterhin die Reiter meines Browser fleißig reloaden. In der Hoffnung auf Neuigkeiten. Inzwischen ist mir fast egal in welche Richtung. Hauptsache Klarheit trotz der unsicheren Zeiten, in denen wir gerade leben.