Disclaimer: Triggerwarnung Depression
Auf dem Schulweg durch den Schnee sammeln sich die Flocken auf Mütze und Haaren. Bis die weiße Schicht schwer wird. Zurück am Haus befreie ich einen Bambus von den Schneeflocken, da seine Stiele nach unten gebogen beinahe den Boden berühren. Ich sehe aus dem Fenster durch Äste, die fünfmal dicker erscheinen. Was hier unschuldig weiß ist, ist in der Trauer und der Depression tief schwarz. Je länger sie die Pigmente auf deine Welt legen, desto schwerer fühlst du dich darunter.
Als hielten Leichtigkeit und Freude einen Winterschlaf. Eine unheimliche Stille in dir lässt jedes deiner Worte schrill verhallen. In ein Nichts, das keine Antworten auf all deine Fragen und Ängste hat. Der Horizont ist in Nebel gehüllt, mit jeder Minuten wächst die bleierne Decke auf dir weiter an. Und du vergisst, dass deine Welt auch wieder sonnig und hell sein wird, wenn du nur durchhältst. Starr vor innerer Kälte verlangsamt sich die Zeit. Am Ende eines Tages bleibst du einfach dort liegen. Bald hoffst du, du mögest am Morgen einfach nicht mehr erwachen.