Die Gesellschaften der Welt leiden unter Corona und den Auswirkungen auf das Leben als Individuum und als Gruppe. Erste Symptome sind zu beobachten. Einsamkeit, Depressionen, Überforderung, Angststörungen, Suizide. Existentielle Sorgen, Perspektivlosigkeit, Mehrfachbelastungen im Alltag. Bei jedem ist das Ausmaß individuell, es gibt hierfür keinen Beipackzettel mit Allgemeingültigkeit.
Wie also umgehen mit den Auswirkungen dieser Pandemie? Ich wage einen Vergleich. Aktuell leide ich unter Absetzsymptomen. Ein Medikament weniger, meinem Organismus wird eine Substanz entzogen, die geholfen hat, doch nichts für eine Daueranwendung ist. Mit dem Versatz um eine Woche begann es mit unkoordinierten Muskelzuckungen in der rechten Körperhälfte. Eine Woche später wachte ich immer zwei Stunden zu früh auf und bekam Kopfschmerzen. Schon nachmittags war ich erschöpft vom Tag, es brauchte beruhigende Worte an mich selbst die Schlafstörung nicht zu dramatisieren. Es brauchte Kraft, um die entstandene Dysbalance auszugleichen. Ähnlich würde ich es bei den Corona-Folgen beschreiben. Mit einem Unterschied: Ich weiß laut Beipackzettel, dass dieser Zustand nach der dritten Woche für gewöhnlich beendet ist. Alle Entzugserscheinungen verflogen. Eine Perspektive mit der ich arbeiten kann. Und genau diese fehlt der Welt beim Ausblick auf die kommenden Wochen und Monate. Zudem heißt es, die alte Normalität würde es nie wieder geben. Ergo braucht es die Anpassung an das Neue – irgendwann in der Zukunft.