Ich laufe die Meter auf dem neuen Fußboden ab. Wunderschönes, geöltes Eichenholz. Nur so kann ich die Dimensionen der neuen Wände begreifen. Ich freue mich schon, im Sommer barfuß auf dem warmen Holz ins Grüne zu laufen. Die Wohnung ist in drei Bereiche unterteilt. Die offene Küche in der Mitte verbindet die beiden Flügel. Im Eingang steht eine Säule, zur Decke mit Stuck verziert. Hier komme ich an. Gedanklich bringe ich allerlei Dinge in den Einbauten unter, ein Schrank hat seinen Platz noch nicht gefunden. Und der neu bestellte ist zu groß und wieder nun wieder abbestellt.
Der Grundstein des Hauses wurde 1895 gelegt.
Viele Leben wurden hier gelebt. Die Nachbarn, denen wir bisher begegnet sind, sind sehr freundlich. Es verspricht eine gute Gemeinschaft in diesen Mauern zu sein. Viele Parteien sind es nicht. Und so präge ich mir neue Namen und Gesichter ein.
Wochenlang war ich fast täglich vorbeigefahren. Von außen schaute ich einige Sekunden auf die zwei Fenster im Erdgeschoss. Heute schaute ich erstmals von Innen hinaus, öffnete die Fenster und fühlte ein Stück angekommen zu sein. Mit jedem Umzugstag wird es weiter wachsen, bis es das echte Zuhause sein wird. Ich zähle die kommenden Nächte in der alten Wohnung. Ich hörte der Traum der ersten Nacht im neuen Zuhause würde in Erfüllung gehen. Ich bin gespannt, welcher es sein wird.