Man nennt sie A/B-Tests. Es werden zwei unterschiedliche Varianten eines Newsletters an Auswahlgruppen gesendet. Der Erfolgreichere geht dann an alle übrigen Empfänger. Nach diesem Marketing-Vorbild teste ich meine Reaktion. Kürzlich verlor ich eine Strickjacke auf dem Weg zum Skateplatz. Reaktion A – Wut auf mich, sofort den Weg absuchen, Kind enttäuscht. Wie fühlt es sich an? Reaktion B – Annehmen was ist, darauf vertrauen, dass die Jacke auf dem Rückweg wartet, zufriedenes Kind nach 1,5 Stunden skaten. Ich entschied mich für B und wurde nicht enttäuscht. Und darin lag der Zauber: annehmen und vertrauen war das Gegenteil von meinem gewohnten Verhalten nach solch einem Malheur. Es tat gut nicht in die Wut zu gehen und alles darin schlechter zu färben. Es tat gut, die Kontrolle über meine Reaktion zu haben. Es ist eine Entscheidung, immer. Hier erlaube ich mir, andere Möglichkeiten zu sehen und zu wählen. Ich bin ins Vertrauen gegangen. Klar, die Strickjacke hätte auch verloren sein können. Dann hätte wenigstens der Nachmittag beim Skaten stattgefunden.
Wer einmal erlebt hat wie das Urvertrauen erschüttert wurde, weil nichts mehr sicher war, der weiß, wie wichtig Neues Vertrauen ist. Kleine Momente wie diese speichern sich positiv ab und sind abrufbar, wenn sich neue Situationen auftun. Ich stehe gerade vor einer riesengroßen Entscheidung und bin dankbar für alle positiven Beispiele, in denen ich Mut hatte, ins Vertrauen zu gehen. Entschlossen gehe ich die nächsten Schritte in dieser Frage.