Muttertag wie Vatertag. Warum nicht ein Elterntag? Onkel-/Tantentag? Warum alt Bekanntes nicht neu denken? Irgendwie zeitgemäßer. Meine Großtante, die selbst gerne Mutter gewesen wäre, ist gerade gestorben. Aus meiner Kindperspektive hätte ich sie gerne mit einem Bild zum Tantentag beschenkt. Und selbst wünschte ich man würde heute meine beiden Kinder bedenken, anstatt nur das Lebende. Wie ist es erst für Eltern von Sternenkindern, die kein Folgekind bekommen haben? Also nicht für alle sichtbar Eltern sind. Und wenn ein Kind zwei Väter bzw. Mütter hat, feiert es dann Mutter- und Vatertag oder Letzteres einfach doppelt? Was tun Eltern, deren Kind vermisst wird, an diesen Feiertagen? Oder Eltern, die auf der Krankenstation am Kinderbett bangen?
Symbolisch denke ich ich heute an all diese Eltern. Mit Wärme, Empathie und Trost. Wo auch immer ihr gerade seid und mitlest.
Denn all diese unterschiedlichen Bilder von Muttersein/Vatersein gehören dazu. Nur werden diese kaum gezeigt. Genau darum geht es: sich zeigen. Dort wo die Kraft kaum zum Aushalten der Gegenwart reicht, fehlt es an Energie, um den Scheinwerfer auf sich zu richten. Die Einsamkeit in der Ausnahme verstärkt sich selbst. Aus diesem Grund gibt es häufig Elterninitiativen und aus eigener Erfahrung selbst gegründete Vereine. Um die Kräfte zu Bündeln und sichtbar zu werden. Wenn aus dem gegenseitigen Verständnis heraus Hilfe für Andere wächst, hilft es am Ende allen.