Wer kennt es nicht? “Vergleiche ich heute mit meinem Sein vor einem Jahr, dann … “. Oftmals halte ich gedanklich in besonderen Situationen inne, um mich später besser erinnern zu können. Diese selbst geschaffenen Referenzen hole ich dann hervor und gleiche ab. Was hat sich verändert, was ist leichter, was schwieriger?
Vor einem Jahr um diese Zeit hatte ich den ersten Krankenhausaufenthalt gerade hinter und den nächsten noch vor mir. Vieles zieht als alte Fotografie an mir vorbei. Ich sehe mich darin ohne mich zu fühlen. Zu schwer wiegt die ertragene Last auf mir. Vor einem Jahr war Zeit so zäh wie Dali Uhren malte. Heute freue ich mich über freie Zeit zum Lesen und Schreiben. Wie fühlt es sich an wieder Visionen auszulegen? Wie war es damals, als alles offen zu sein schien? Und wie stand ich innerlich still, als andere mich nach meinen Zielen fragten?
Der größte Unterschied ist, dass ich heute andere in meine Vision einbinde. Längst habe ich die Illusion losgelassen, alles allein tragen zu müssen. Zu großen Entscheidungen gehören ebenso Zweifel, die gehört werden wollen. Im Erzählfluss meldet sich die Intuition und weist in die neue Richtung. Alles, was meine Initiative stärkt, ist willkommen.