Wer diese Überschrift negativ bewertet, ist Teil des Denkens, von dem ich Abstand brauche. Ich bin gedanklich zwischen dem jetzigen Job und der neuen Aufgabe. Im freien Raum zum Bewusst-werden und für langsame Entscheidungen. Eine Chance, abzuwägen und bereits im Prozess zu fühlen, welche Richtung gut ist. Dazu gehört auch, Chancen abzulehnen und zu reflektieren, was nicht kommen soll. Was nie wieder kommen darf. Dazu gehört auch, einzelne Meilensteine geduldig in eine sinnvolle Reihenfolge zu legen, anstatt alles sofort erledigen zu wollen. Zugegeben, das ist keine einfache Übung. Zu sehr werden Resultate, Steigerungen und Rekorde gesellschaftlich gefeiert. Niemand fragt nach dem chronisch gewordenen Kater unserer Seelen.
Die medial geteilten Highlights an persönlichsten Momenten sind das neue Dauerrauschen, das die analoge Welt mit Höhen und Tiefen zu ersticken scheint. Es ist eine Falle, besonders für Menschen mit ausgeprägtem Leistungsanspruch. Also weg von ungesunden Realitäten, zurück zu unserem Selbst. Es ist okay, sich Zeit zu nehmen für den nächsten Schritt. Nicht grundlos gehen Menschen in die Natur, in die Stille oder in ein Gebet, um sich mit der eigenen Zukunft zu verbinden. Für einen Moment treten wir so aus dem Alltag heraus und schaffen Luft für neue Ideen und Gedanken. Und manchmal braucht es zuvor die bewusste Verabschiedung von Altem.