Gibt es eine Verbindung zwischen einem wiederkehrenden, ungewohnt abgeschwächten Gefühl und einer Veränderung in der jüngsten Vergangenheit? Wie komme ich der Antwort auf die Spur, wenn mir spontan nichts in den Sinn kommt?
Spurensuche
Erst suchte ich allein, dann mit anderen zusammen. Wir gingen gedanklich gut 12 Wochen zurück, irgendwo dort musste die Ursache liegen. Ratlos blieben die Köpfe zurück. Einige Stunden später fiel es mir dann ein, einfach so. Als wenn ich gerade vergessen hätte, was ich eigentlich in der Küche gewollt hatte und es mir dann eine Viertelstunde später in den Kopf kriecht. Ich hatte nach langer Zeit gleich mit drei Menschen persönlich gesprochen, die meine Themen Trauer und/oder Depression teilen. Da fühle ich natürlich mit. Und wann immer es mir besonders gut gegangen war und ich einen Grund zur Freude hatte, bliebt dieses Gefühl bei mir schwach ausgeprägt.
Glaubenssätze
Meine Interpretation: Ein neuer Glaubenssatz hatte sich geformt. „Es darf mir nicht so gut gehen, wo es mir doch so schlecht gegangen war. So, wie es den Anderen jetzt gerade geht.“ Ich konnte mir nicht erlauben, zu viel Freude, Glück und Stolz zu empfinden. Erstmals habe ich nicht alte Glaubenssätze entdeckt und versucht, aufzulösen, sondern beobachtet, wie ich einen neuen entwickelt hatte. Reflexion ist hier die Spur gewesen und ich habe mir jetzt bewusst erlaubt, gerade wegen der gemeinsamen Erfahrungen ein Hoch zuzulassen und zu geniessen. Denn dies wünsche ich mir für alle, die gerade dunkle Zeiten erleben. Es ist der Glaube daran, dass auch das schwerste Gefühl seine positive Umkehrung kennt. Für jeden.