Das neue Jahr liegt vor mir. Ich schaue durch eine Nebelwand und erkenne erste Umrisse, warte auf die ersten Sonnenstrahlen und spüre die Kälte auf mir. Es gibt sie, die ersten Wünsche an das Jahr 2021. Ich sehe neue Gewohnheiten aufblitzen, lasse eine Last im alten Jahr. Mache mich frei von selbst auferlegten Grenzen und staune über meinen Optimismus.
Angesichts der vielen Einschränkungen verliere ich nicht den Blick für die Möglichkeiten. Ich mache mehr von dem Kreativen, das mich erfüllt und träume von der neuen Wohnung mit Atelier. Und ja, ich würde es mit meiner Tochter teilen. Also solange sie auch Ordnung hält, versteht sich. Apropos, in den letzten Rauhnächten habe ich vermehrt in der Vergangenheit geträumt. Als sie so klein und ich so krank war. Erstaunlich welche Szenen das Unterbewusstsein gespeichert hat. Ich möchte für sie sorgen, sie beschützen und mich um sie kümmern. Und stelle fest, dass ich mich zunächst um mich selbst kümmern muss, um für andere da sein zu können. Ein kleiner Reminder also an diese alte Erkenntnis, die ich als Leitlinie mit in dieses Jahr nehme.
Mein Start ins neue Jahr
Was braucht es also neben Liebe und den Grundbedürfnissen? Hinter dem nassen Nebel sehe ich Wachstum. Persönlich, beruflich und in der Kunst. Zeit um konkrete Ziele zu definieren? Noch nicht. Es braucht noch ein wenig Zeit und das ist in Ordnung. Ziele lassen sich immer formulieren und interessieren sich nicht für ein Datum, an dem sie beschrieben worden sind. Wozu also der Druck, wenn es noch ein paar Tage braucht, bis ich im neuen Jahr angekommen bin.
Und so wird sich der Nebel langsam auflösen, Lebensbereich für Lebensbereich, bis die Klarheit eingezogen ist. Auch das ist nur eine Momentaufnahme. Manchmal wird auch wieder undurchsichtig, was vermeintlich sternenklar erschien. Es gibt wundervolle Bücher, die Menschen helfen, sich zu ordnen und ihre Ziele in Mini-steps zu wandeln und zu verfolgen. Für mich ist dies in diesem Jahr, wo das letzte so unplanbar gewesen ist, mehr Stress als Segen.
Mein oberstes Ziel 2021: in meiner Mitte zu sein und immer häufiger in Frieden mit mir sein. Denn nichts ist anstrengender als der Kampf gegen mich selbst, der Kampf gegen Unveränderbares. So übe ich mich in Sanftmut mit mir selbst, Gelassenheit mit den Umständen und Geduld mit meinen Wünschen.